ICH HABE MEINEN RüCKFLUG VERPASST UND SECHS STUNDEN AM FLUGHAFEN IN BANGKOK VERBRACHT – SO HABE ICH MIR DIE ZEIT VERTRIEBEN

Die Autorin am Flughafen Suvarnabhumi, in Bangkok, Thailand.

Ich fliege einmal im Jahr nach Bangkok und bisher war die Reise immer problemlos. Bei meinem letzten Besuch habe ich jedoch meinen Reisepass verloren und meinen Rückflug verpasst.

Die Autorin hat ihren Rückflug nach Singapur am Flughafen Suvarnabhumi verpasst.

Im April sollte ich mit Scoot, einer Billigfluggesellschaft, um 15.40 Uhr von Bangkok nach Singapur fliegen. Da ich den Hauptflughafen von Bangkok, Suvarnabhumi, gut kenne, kam ich etwa zwei Stunden vor meinem Flug an – so wie es viele Fluggesellschaften empfehlen.

Beim Einchecken bemerkte ich, dass mein Reisepass fehlte. Nachdem ich alle meine Taschen durchsucht hatte, ging ich in Gedanken alle Orte durch, die ich besucht hatte, bevor ich zum Flughafen gefahren war – mein Hotel in Wattana, ein philippinisches Restaurant in der Sukhumvit Road und schließlich einen Geldwechsler in Pathum Wan.

Da bemerkte ich, dass das Personal des Geldwechslers meinen Pass, der aus Sicherheitsgründen einkassiert worden war, nicht zurückgegeben hatte. Schnell rief ich den Geldwechsler an – zum Glück hatte ich den Beleg aufbewahrt, auf dem die Nummer deutlich vermerkt war. Es war mir peinlich und ich ärgerte mich, dass ich meinen Pass vergessen hatte.

Die Mitarbeiter bestätigten, dass sie tatsächlich meinen Pass hatten, und sagten mir, sie würden von Pathum Wan zum Flughafen fahren, um ihn mir zurückzugeben. Die etwa 39 Kilometer lange Fahrt dauert mit dem Verkehr in Bangkok etwa eine Stunde. Ich hatte noch Hoffnung, dass ich meinen Flug bekommen würde, aber die Chancen waren gering, da die Fluggesellschaft Scoot den Check-in-Schalter eine Stunde vor der Abflugzeit schließen musste.

Die Mitarbeiter des Geldwechslers kamen eine Stunde später in Suvarnabhumi an, aber der Check-in-Schalter war bereits geschlossen.

Die Fluginformationsanzeige am Flughafen Suvarnabhumi.

Ich hatte zwei Möglichkeiten: für den Rest der Woche in Bangkok zu bleiben, bis ich einen günstigen Flug nach Hause bekam, oder den nächsten Flug zurück nach Singapur zu nehmen. Ich entschied mich für Letzteres.

Auf dem Monitor habe ich mir die nächsten planmäßigen Flüge nach Singapur angesehen und beschlossen, den Flug um 21.20 Uhr zu buchen, also etwa sechs Stunden nach meiner ursprünglichen Abflugzeit. Der Flug von Bangkok in den Stadtstaat dauert zweieinhalb Stunden.

Die Preise für die meisten Last-Minute-Flüge an diesem Tag lagen bei über 300 Dollar (280,80 Euro), aber dieser Flug mit Jetstar, einer australischen Billigfluggesellschaft, die zu Qantas gehört, kostete nur 3.519 Thai Baht, also etwa 100 Dollar (93,51 Euro). Zum Vergleich: Mein verpasster Flug mit Scoot kostete 4.035 Baht, also etwa 15 Dollar (14,04 Euro) mehr als mein Ticket mit Jetstar.

Das hat die Autorin am Flughafen Suvarnabhumi gegessen.

Mein Handyakku war zu diesem Zeitpunkt fast leer – ich hatte noch etwa 30 Prozent übrig, bis ich in Singapur ankam – also beschloss ich, den Flughafen zu erkunden. Suvarnabhumi war an diesem Tag sehr voll und es gab nur wenige freie Plätze.

In Singapur wohne ich nur zehn Minuten vom Changi-Flughafen entfernt und bin damit aufgewachsen, an den Wochenenden durch die Gegend zu schlendern und die vielen Restaurants, Einkaufsmöglichkeiten und Unterhaltungsangebote zu erkunden. Ich dachte mir, dass es auch in Suvarnabhumi verborgene Schätze gibt, und nachdem ich die Karte gelesen hatte, ging ich in den ersten Stock.

Am Magic Food Point legte ich einen Zwischenstopp ein, einem kleinen Food Court mit Ständen, an denen authentisches Essen aus den thailändischen Provinzen angeboten wird, von thailändischem Hühnchenreis nach Hainan-Art und Fleischbrühen bis hin zu thailändischen Omeletts und frischen Früchten. Ich entschied mich für die Tom Yum Schweinefleisch-Nudelsuppe, die würzig, scharf und sauer war und nur 80 Baht, umgerechnet 2,15 Euro, kostete. Sie schmeckte genauso gut wie die, die ich an den Straßenständen in Bangkok gegessen hatte.

Diese Mahlzeit reichte aus, aber ich hatte noch Zeit und aß nach meiner Ankunft in der Abflughalle ein zweites Abendessen mit Thai-Garnelen mit Basilikum und Spiegelei, das ebenfalls sehr lecker war. Das Essen in Suvarnabhumi hat mich so beeindruckt, dass ich bei zukünftigen Reisen absichtlich früher am Flughafen ankommen werde, um vor dem Abflug noch etwas zu essen.

Direkt vor dem Food Court befanden sich ein Park und ein Garten. Ich verbrachte eine Stunde im Park und sah zu, wie die Sonne über den Gebäuden unterging.

Der Park im Innenhof des Flughafens Suvarnabhumi.

Der Park draußen war eine schöne Überraschung. Im Gegensatz zum Rest des Flughafens war er ruhig und voller Pflanzen. Es gab üppige Bäume, ein Feld mit weißen Wiesenblumen und kegelförmige Gebäude in der Mitte des Parks.

Es war schon 18.30 Uhr, genau richtig, um den wunderschönen Sonnenuntergang zu sehen. Ich hatte das Gefühl, in einem Naturpark in Bangkok zu sein und nicht direkt vor dem Flughafen, abgesehen von den gelegentlichen Fluggeräuschen über mir.

Dann stieß ich auf einen Massagesalon am Flughafen und beschloss, meinen schmerzenden Füßen eine kurze Massage zu gönnen.

Ein Massagesalon am Flughafen Suvarnabhumi.

Thailand ist bekannt für seine einzigartigen Massagen. Ich fand eine direkt am Flughafen, und da ich noch etwas Zeit totschlagen musste, beschloss ich, mir eine Massage zu gönnen. Er ist teurer als die meisten Massagesalons in Bangkok – eine 45-minütige Rücken- und Beinmassage kostet 990 Baht oder 26,68 Euro. Aber da viele der Gäste im Salon tief und fest schliefen und völlig entspannt waren, war ich überzeugt und gab mein Geld aus. Am Ende bin ich eingeschlafen, weil die Masseurin es geschafft hat, die richtigen Punkte zu treffen und die Verspannungen in meinen Muskeln zu lösen. Zum Glück weckte sie mich am Ende wieder auf.

Es war schon 19.30 Uhr, als ich eincheckte, aber die Einreise- und Sicherheitskontrolle ging schnell. Dadurch hatte ich Zeit, die Duty-free-Shops zu besuchen.

Eine Tasche mit Duty-Free-Einkäufen am Flughafen Suvarnabhumi.

Während Reisende oft die Vorteile des Duty-Free-Einkaufs für Alkohol und Tabakwaren nutzen, kaufe ich gerne einheimische Leckereien für Freunde und Familie zu Hause. In Thailand habe ich es auf süße und herzhafte Snacks abgesehen, von getrockneten Mangos über lokalen Kaffee bis hin zu würzigen Larb-Keksen. Da ich mit einer Billigfluggesellschaft reiste und mir weder Essen noch Getränke serviert wurden, kaufte ich mir sogar eine Tasse thailändischen Milchtee und ein paar Packungen klebrigen Mangoreis - eine Süßigkeit aus Kokosmilch –, um ihn im Flugzeug zu essen.

Ich kam etwa 30 Minuten vor Abflug am Gate an. Mein Flug nach Hause hatte leichte Verspätung, aber nachdem ich eine Gefühlsachterbahn durchgemacht hatte, war das das Letzte, woran ich dachte. Stattdessen war ich dankbar, dass man mir meinen Pass freundlicherweise zurückgegeben hatte und dass ich trotz des verpassten Fluges eine gute Zeit hatte.

Dieser Artikel wurde von Melanie Gelo aus dem Englischen übersetzt. Das Original lest ihr hier.

2023-05-31T04:46:06Z dg43tfdfdgfd