Der Job als Flugbegleiter:in ist für viele junge Menschen ein Traumberuf. Doch die Arbeit in der Luft bringt einen nicht nur in ferne Länder, sondern birgt auch einige Herausforderungen. Flugbegleiter:innen kümmern sich um die Einhaltung aller sicherheitsrelevanten Vorschriften und sind auch für den Notfall ausgebildet.
Einige Passagier:innen sehen deren Aufgabe aber hauptsächlich in der Verpflegung. Die verächtliche Bezeichnung des Berufs als "Saftschubse" gibt es offenbar noch immer. Eine ehemalige Flugbegleiterin berichtet, bei welchen Fluggästen sie dieses negative Bild besonders oft beobachtet hat – und welche falschen Vorstellungen es von ihrer Arbeit außerdem gibt.
Die Ex-Stewardess Nadine hat während ihrer Zeit in Flugzeugen so einiges in Sachen Fluggast-Verhalten miterlebt. Dabei hat sie gelernt: Es kommt nicht nur auf die verbale Kommunikation an. "Ich habe in den letzten Jahren fast nur noch Hosenanzüge getragen. Mein Eindruck: Von bestimmten Menschen wurde mir damit mehr Respekt entgegengebracht", berichtet sie im Interview mit "Focus Online".
"Da ist man schnell mal die dumme Flugbegleiterin, die nichts im Kopf hat."
\- Ex-Flugbegleiterin Nadine -
Man könne das zwar nicht verallgemeinern. Ihre eigene Erfahrung aber sei, dass sie sich öfter Dinge anhören musste, wenn sie im Rock und hohen Schuhen gearbeitet habe. Darunter war auch bereits die beleidigende Bezeichnung "Saftschubse". Häufiger als Beleidigungen sei aber arrogantes Verhalten.
"Ich muss das leider so sagen: Bei Passagieren in der ersten Klasse kommt das relativ häufig vor. Da ist man schnell mal die dumme Flugbegleiterin, die nichts im Kopf hat", sagt sie. Einige Pasagier:innen hätten sie dort nicht einmal angeschaut, während sie mit ihr sprechen.
Als Flugbegleiterin war sie immer wieder auch mit einer falschen Erwartungshaltung konfrontiert. Reisende gingen etwa davon aus, dass sie dafür zuständig sei, das Gepäck der Passagier:innen an Bord zu verstauen. Für alle, die es nicht wussten: Dem ist nicht so. "Stellen Sie sich mal vor, wir müssen jeden Tag die ganzen Koffer hochhieven ...", kommentiert dies die Ex-Flugbegleiterin.
Trotz der Herausforderungen: Auch in schwierigen Situationen sei sie ruhig geblieben. Manches löse sich auch von selbst. Als Beispiel nennt sie den Fall, als ein Fluggast nicht davon abrücken wollte, dass sie für das Verstauen seines Gepäcks zuständig sei. In dieser Situation sei eine Passagierin eingesprungen.
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Bei dem Job sei es generell wichtig, freundlich zu bleiben, erklärt sie. "Gerade in der Luft sollte man immer eher deeskalierend sein", sagt Nadine. Denn aus einem Flieger komme man nicht mal einfach so heraus, das solle man immer im Hinterkopf behalten.
2024-10-01T07:14:48Z dg43tfdfdgfd