Lange Zeit war Spanien, allen voran Mallorca, das beliebteste Urlaubsziel der Deutschen. Kein Wunder, die Wetterbedingungen sind perfekt, die Preise recht günstig, die Möglichkeiten der tourismuszentrierten Regionen nahezu unbegrenzt. Party, Schirmchendrinks, Erholung am Strand, im Hotel, in Restaurants, Bars und Massagesalons, in Spanien wird einem viel geboten.
Doch offenbar verliert das Mittelmeerland seinen angestammten Platz an der Spitze der beliebtesten Reiseziele. Die Deutschen haben sich umorientiert, wie Reiseveranstalter zeigen. Der neue Favorit liegt zumindest ebenfalls an der Mittelmeerküste.
Laut Reiseveranstalter "DerTour" entwickelte sich in diesem Sommer die Türkei zum neuen Favoriten. "Jeder Fünfte hat sich für das beliebte Urlaubsland entschieden", sagt Produktchef Sven Schikarsky in einer Pressemeldung des Unternehmens. Bei Familien sei es fast jede Dritte gewesen. Für den Branchenzweiten ergo eine klare Sache.
Beim weltweit größten Reisekonzern TUI verhält es sich ähnlich. Dort habe Antalya sogar Mallorca vom ersten Platz der gefragtesten Destinationen gestoßen, berichtet unter anderem die "Tagesschau".
"Die Türkei ist seit Jahren ein Favorit bei unseren Gästen und in diesem Jahr sehen wir deutlich, wie sich dieser Trend durch ein beeindruckendes Wachstum aus allen Märkten weiter fortsetzt", heißt es ebenfalls in einer Pressemitteilung. TUI plant deshalb, die sonst im Sommer beliebte Türkei auch als Reiseziel für Herbst und Winter zu etablieren.
Ein Grund für den Türkei-Aufschwung könnten die Preise sein. Zur "Bild" sagt die Detour-Pressesprecherin: "In der Türkei gibt es aktuell ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis. Das hat die Türkei-Buchungen in diesem Sommer sehr gepusht."
Ein Mallorca-Besuch entpuppte sich hingegen in diesem Jahr als kostspielige Angelegenheit. Anfang des Jahres zeigte eine Analyse von "Holiday Check", dass die Preise auf der Baleareninsel ordentlich gestiegen sind.
Im Vergleich zum Vorjahr müssen Paare für ihren Urlaub demnach 300 Euro mehr bezahlen, bei Familien sind es 100 Euro. Ein Grund könnte Mallorcas Bestreben sein, das Geschäft stärker auf gut betuchte Urlauber:innen auszurichten. Die geben immerhin pro Tag 2500 Euro aus, schreibt die "Bild" und bezieht sich dabei auf Zahlen vom Verband Essentially Mallorca. Das ist, heißt es weiter, etwa zehnmal so viel wie durchschnittliche Urlauber:innen.
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Auch wenn die Preise steigen, bleibt Spanien weiterhin auf dem zweiten Platz der beliebtesten Reiseziele im Ausland. Ein Todesstoß für den Tourismus-Sektor vor Ort ist das also nicht.
2024-09-27T05:43:15Z dg43tfdfdgfd