NEUE VORSCHRIFTEN: VERSCHäRFTE HANDGEPäCK-REGEL SORGT FüR ÄRGER AM FLUGHAFEN

Reisende müssen sich im Sommer bei Billig-Airlines auf strengere Regeln beim Handgepäck einstellen. Was sich bald ändert, lesen Sie hier.

Vor acht Jahren beschloss die International Air Transport Association (IATA), einheitliche Regeln für das Handgepäck einzuführen. Doch der Versuch scheiterte. Zwar wurde der Standard von den meisten Fluggesellschaften übernommen, doch andere setzten weiterhin auf ihre eigenen Regeln und betrachteten den Standard eher als Richtwert. Statt einheitlichen Regelungen herrscht weiterhin ein Tarif-Dschungel.
Und der könnte sich diesen Sommer verschärfen. Denn viele Fluggesellschaften gehen einen noch strengeren Weg. Reisende dürfen die Gepäckablage in vielen Fällen gar nicht mehr nutzen. Sie sollen nur noch ein Gepäcksstück mitnehmen, das unter den vorderen Sitzplatz passt. Ziel ist es, die Zeiten in den Kabinen während des Gepäckverstauens zu reduzieren. In der Sicherheitskontrolle soll es ebenfalls ab 2024 beim Handgepäck etwas schneller gehen.

Bei welchen Airlines Sie für die Gepäckablage extra bezahlen müssen

"Wer einen kleinen Trolley mitnehmen möchte, der in das Gepäckfach über den Sitzen kommt, kann ein bisschen extra zahlen oder eine andere Kategorie buchen", heißt es von der Pressestelle von Norwegian gegenüber Reisediensten.
Billig-Flieger Ryanair hatte diese Regel bereits 2018 eingeführt, nun folgen immer mehr Fluggesellschaften diesem Beispiel.
Bei Eurowings kostet der Handgepäck-Trolley seit wenigen Jahren zehn Euro extra. Das kleine Handgepäck sollte unter den Sitz passen und nicht größer als ein kleiner Rucksack sein, in dem ein Laptop verstaut werden kann.
Bei Easyjet ist der Trolley ebenfalls nur gegen Aufpreis enthalten. Reisende müssen entweder einen Sitz mit mehr Beinfreiheit für circa acht Euro oder ein Ticket mit Flexitarif (ab 11 Euro pro Strecke) buchen.
WizzAir verlangt 25 Euro am Schalter für den kleinen Koffer. Ansonsten gilt auch hier : Nur Taschen und Gepäck darf in die Kabine, dass unter den Vordersitz passt.
Der spanische Billigflieger Vueling Airlines schafft die kostenfreie Gepäckablage ebenfalls ab. Reisende können diese Fläche nur nutzen, wenn sie dafür bezahlen.
Seit wenigen Tagen folgt auch SunExpress, die Billigtochter des Joint Ventures von Lufthansa und Turkish Airlines, mit dem Tarif "Sun Light" diesem Beispiel. Wie FOCUS online erfuhr, hat das Unternehmen die Regelung in der Vorwoche eingeführt. Gegen Aufpreis kann Sperrgepäck oder ein größeres Handgepäck aufgegeben werden.
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Achten Sie vor Abflug auf den gebuchten Tarif

Aufgrund der anhaltend hohen Inflation, der Kerosinpreise, der Infrastrukturkosten und der gestiegenen Lieferantenkosten müssen Reisende auch in diesem Sommer mit höheren Flugpreisen rechnen. Die Fluggesellschaften könnten daher verstärkt mit Light- und Basic-Tarifen werben, um Kundinnen und Kunden zu gewinnen.
Vor allem im Internet tauchen diese Tarife bei den meisten Airlines immer wieder auf. Hier sollte man aber genauer hinschauen.
Bei den meisten Economy Light oder Economy Basic handelt es sich in der Regel um den günstigsten Tarif. In vielen Fällen ist nur ein begrenztes Handgepäck inklusive. Aufgabegepäck, größere Taschen für die Kabine und die Reservierung eines Sitzplatzes kosten extra. Umbuchungen und Stornierungen von Tickets sind in aller Regel nicht möglich. Wer ein Light-Ticket wählt, bekommt also einen Leistungsumfang, der den Konditionen eines Billigfliegers ähnelt. Extras kosten extra.
Reisende sollten auf Flugportalen und Internetseiten der Airlines genau hinschauen, welchen Economy-Tarif sie mit welchen Inklusivleistungen buchen. "Billig ist nicht alles", heißt es bei der Verbraucherzentrale Brandenburg. Eine Expertin rät: "Am Ende kann es sein, dass man über Zusatzkosten draufzahlt."

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Der Beitrag erschien auch bei Focus Online.

2023-06-01T11:40:45Z dg43tfdfdgfd