URLAUB IM FAMILIENHOTEL – LOHNT ES SICH?

Allgäu. Urlaub für die ganze Familie verspricht die Reise in ein Familienhotel. Doch was ist dran? Wir stellen bei unserem Besuch in den Allgäuer Bergen fest: Das Konzept ist auf die Bedürfnisse sowohl der Kinder als auch der Eltern für einen entspannten Urlaub abgestimmt.

Tiere gehen bei Kindern eigentlich immer. So ist das auch bei Paul. Unser dreijähriger Sohn ist sofort hellauf begeistert, als wir ihm offenbaren, dass er hier oben, in den Allgäuer Bergen, am nächsten Morgen auf einem Pony reiten darf. Als ihm Reitlehrerin Anna die 27 Jahre alte Ponydame Justine vorstellt, kann Paul gar nicht schnell genug aufsatteln. Also Helm auf, Papa hebt ihn in den Sattel und Mama führt das Pony mit dem Sohnemann an der Leine bis hoch zur Alpe Obereck. Ein ganz normaler Urlaubstag am Allgäuer Berg­hof, oberhalb von Sonthofen. Und doch ein ganz besonderes Erlebnis für Jung und Alt, das im Urlaub nicht selbstverständlich ist.

Wer den Jahresurlaub plant, der steht vor vielen Entscheidungen: Sommer- oder Winter­urlaub? Meer oder Berge? Allein oder mit der Familie? Wer mit der Familie und kleinen Kindern in den Urlaub fährt, kennt das: Da reist der Alltag häufig mit und die Erholung bleibt auf der Strecke. Mit unseren beiden Söhnen (dreieinhalb Jahre und sieben Monate alt) wollen wir diesmal unseren Urlaub also in einem Familienhotel im schönen Allgäu, ganz im Süden Deutschlands verbringen. Hier im Allgäuer Berg­hof sollen auch wir Eltern Erholung finden und die Kinder viel erleben können.

Bereits an der Rezeption stehen Spielgeräte für den Nachwuchs bereit, wenn es beim Einchecken ein paar Minuten länger dauern sollte. Zur Begrüßung erhalten wir einen Flaschenträger mit zwei Trinkflaschen für die Jungs, die sie an jeder Getränkestation auffüllen dürfen. Unsere Suite, unser „Schafgemach“– inklusive verschiedener Schaffelle zum Streicheln – ist für unsere Bedürfnisse perfekt ausgestattet, sodass wir unser Kinder-Equipment für die Reise getrost zu Hause lassen können. Ein Babybett ist für unseren Jüngsten aufgebaut. Das Elternbett hat einen Rausfallschutz. Im Bad gibt es eine herunterklappbare Wickelmöglichkeit. Für ältere Kinder gibt es ein weiteres, kleines Zimmer mit Etagenbett. Der Balkon bietet einen tollen Ausblick auf die Allgäuer Berge.

Vor der gleichen Herausforderung, den Urlaub für Eltern und Kinder gleichermaßen schön zu gestalten, standen und stehen auch Christian und Theresa Neusch als Eltern von drei Söhnen: Wie lässt sich ein Urlaub gestalten, um die Bedürfnisse von Eltern und Kindern gleichermaßen zu kombinieren? Ihre eigenen Erfahrungen als Eltern haben sie als Gastgeber in den Allgäuer Berghof gesteckt, auf einem Berg gelegen in Ofterschwang, mit Blick auf Sont­hofen im Tal. „Wir waren jahrelang selbst Zielgruppe, daher wissen wir, was unsere Gäste wollen und brauchen“, sagt Christian Neusch. Dazu gehören kleine Dinge wie eine Babywippe für die, die noch nicht sitzen können. Hochstühle für Kleinkinder, Plastikteller und eine riesige Auswahl an Brei und Gläschen in der Kinderküche des Restaurants für die Kleinsten, die noch nicht eigenständig essen können. „Urlaub mit Kindern muss funktionell sein und nicht nur schön aussehen“, sagt Seniorchef Hannes Neusch. Er übernahm 1975 den Berghof von seiner Tante Rosa – genannt Ossi – Reichert, die 1956 bei den Olympischen Winterspielen die Goldmedaille im Ski-Riesenslalom gewann. Mit Christian Neusch und seiner Frau Theresa ist mittlerweile nun die vierte Generation im Berg­hof dran.

Dass man bei diesen Gastgebern bei Spezialisten ist, stellt man beim Gang durchs Haus an fast jeder Ecke fest. Statt der Treppe können die Kleinen die Rutsche nehmen. An einer Wand befindet sich ein Memory-Spiel. Praktisch: Wo die Kinder spielen, sind Sitzgelegenheiten für die Erwachsenen nicht weit. In einem Gang neben der Rezeption stehen Kinderwagen bereit. Das Hotel selbst hat Familie Neusch in mittlerweile 23 Bauabschnitten immer weiter erweitert, an- und umgebaut. An Aktivitäten für Groß und Klein mangelt es nicht, sodass man den „Urlaubsberg“ gar nicht verlassen möchte. Eine große Spielwelt findet sich im Freien. Und wenn es mal regnet, lädt der Indoor-Spielplatz Quaki den Nachwuchs über drei Etagen zum Toben ein. Das „Buddel“ ist ein riesiger Sandkasten mitten im Haus, in den sich unser großer Sohn sogleich stürzt. Oben auf der Terrasse befindet sich darüber hinaus Deutschlands höchste Rennstrecke: Dort kann der Nachwuchs ausgiebig auf dem Bobby-Car herumflitzen. Im „Klecksel“ können die Kinder nach Herzenslust malen und basteln. Außerdem gibt’s eine Kletterhalle, eine Sporthalle und einen Bereich extra für Teens.

Und die Erwachsenen? Die gehen ins MaPa-Spa in die Sauna, lassen sich massieren oder gehen ins Fitnessstudio ohne die Kleinen. Denn für ein paar Stunden ohne den Nachwuchs hat der Allgäuer Berghof als Familotel auch eine Kinderbetreuung – und zwar bereits für Unter-Einjährige. Für den gemeinsamen Wasserspaß gibt es das Family-Spa mit Innen- und Außenpool, einer 83 Meter langen Tunnelrutsche sowie „Froschis Wasserpark“ für die ganz Kleinen.

Doch die Allgäuer Bergwelt hat noch mehr zu bieten. Wir leihen uns E-Mountainbikes aus und machen einen Ausflug bergab durch die wunderschöne Natur. Die Kinder werden in den Anhänger gepackt und los geht es. Auf dem Weg besuchen wir die Sennalpe Gerstenbrändle, in der uns Evi Endreß erklärt, wie dort der Allgäuer Heumilchkäse hergestellt wird. Auf dem Rückweg geht es dann bergauf, weshalb wir über die Unterstützung der Elektromotoren mehr als dankbar sind.

Und wer im Winter kommt, findet das familienfreundliche Skigebiet „GO Gunzesried-Ofterschwang“ direkt vor der Tür. Und tauscht die Fahrräder gegen die Skier. Da die Skipiste direkt im Hotel endet, können die Kleinen hier ideal das Skifahren lernen.

In die Wege geleitet hat die Hotelkooperation „Familotel“ der Seniorchef Hannes Neusch. Seit Beginn gehört der Berghof ihr an. Das war 1994. Im vergangenen Jahr feierte die Kooperation also ihr 30-jähriges Bestehen. „Wir haben – damals noch über Prospekte und Telefonbücher – Hotelbetriebe herausgesucht, die sich kinder- oder familienfreundlich nannten. Das waren in ganz Deutschland etwa 25“, erzählt Hannes Neusch. Das Ziel der Kooperation: Häuser zusammenzuführen, die sich auf die Bedürfnisse von Familien mit Kindern spezialisieren.

Und warum spielen Frösche im Allgäuer Berghof eine so große Rolle? Denn in vielen Gängen befinden sich die unterschiedlichsten Frosch-Figuren in Glas-Vitrinen.

„Es gibt hier rund um den Allgäuer Berghof viele Frösche und daher haben unsere Gäste uns immer wieder die unterschiedlichsten Frösche mitgebracht“, erzählt Hannes Neusch, der die Frösche kurzerhand zum Markenzeichen machte. Mittlerweile kann man hier die wohl größte Frosch-Sammlung der Welt bewundern.

Die Redaktion wurde zu dieser Reise vom Familotel Allgäuer Berghof eingeladen.

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