ZUM ABHEBEN: DIE 9 SCHöNSTEN FLIEGERUHREN FüR HERREN

Fliegeruhren vereinbaren eine maskuline Ausstrahlung mit moderner Sportlichkeit. Deshalb kommt ihr Look an – in der Luft ebenso wie am Boden.

Fliegen gehört heute zum Alltag. Mit großem Komfort lassen sich Ozeane überqueren und große Distanzen überwinden. Wieviel Technik dafür erforderlich ist, erahnt man beim Blick in ein Flugzeug-Cockpit. Dort gibt es eine scheinbar unübersichtliche Zahl an Anzeigen und Instrumenten, die den Piloten beim sicheren Abheben und Landen sowie währende des Flugs unterstützen, navigieren und anleiten. Und eine Flieger- oder Pilotenuhr? Gehört sie ebenfalls zu den Hilfsmitteln, die in der Luft unverzichtbar sind? (Kennen Sie schon? Die 9 spannendsten Uhren-Modelle mit Mondphase)

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Was ist eine Fliegeruhr?

Heute gilt das nicht mehr, doch früher war das tatsächlich so: In den Anfängen der Luftfahrt waren Uhren wichtige Instrumente, die man zum Beispiel zum Navigieren oder zum Abstimmen von Treibstoffvorrat und Flugdistanz benötigte. Dafür erwies es sich bald als praktisch, wenn die Zeitmesser am Handgelenk getragen wurden: Das machten die Piloten im ersten Weltkrieg, indem sie sich Taschenuhren in einem Lederetui am Handgelenk befestigten.

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Was ist das Besondere an einer Fliegeruhr?

Wichtig war schon damals vor allem die gute Ablesbarkeit der Zeit selbst bei schlechten Lichtverhältnissen. Daher waren Fliegeruhren meist groß dimensioniert und mit stattlichen Leuchtziffern und -zeigern ausgestattet. Zudem begünstigte ein schwarzes Zifferblatt mit hellen Ziffern oder Indexen sowie hellen Zeigern die Sichtbarkeit. Ebenfalls praktisch war die Möglichkeit, Zeit zu stoppen – das machte Fliegerchronographen ebenso wichtig wie beliebt. So konnten Zwischenzeiten gestoppt werden, die man zum Beispiel für den Blindanflug mit Unterstützung von Funkleitstrahlen benötigte. (Lesen Sie auch: Parmigiani Fleurier enthüllt die neue Tonda PF Hijri Ewiger Kalender)

Heute braucht das kein Pilot oder Flieger mehr – und trotzdem sind Fliegeruhren ungebrochen beliebt. Das liegt an ihrer Optik, die ihr wichtigstes Merkmal ist: Klarheit, Übersichtlichkeit und gute Ablesbarkeit zusammen mit einer sportlichen und weltmännischen Ausstrahlung.

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Die schönsten Fliegeruhren zum Shoppen

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#1 Cartier: Ikone mit großer Geschichte

Diese Uhr geht auf die Anfänge der Fliegerei zurück und ist zugleich mit zwei großen Persönlichkeiten verbunden: mit Louis Cartier, dem genialen und kreativen Schöpfer einzigartiger Juwelen und Zeitmesser, sowie mit Alberto Santos Dumont, Exzentriker, Milliardär und Flugpionier aus Brasilien. Dumont klagte gegenüber Cartier über die Beschwernisse, während des Fliegens eine Taschenuhr aus der Jacke zu ziehen. Er wünschte sich von dem Juwelier eine praktischere Lösung. Cartier entwickelt daraufhin eine Uhr für das Handgelenk – eine der ersten Armbanduhren überhaupt. 1906 war die „Santos“ vollendet und wurde zu einer der legendärsten Uhren von Cartier. Das Modell findet sich bis heute in der Kollektion und wurde immer wieder überarbeitet und modernisiert. Das wichtigste optische Erkennungsmerkmal, die Schrauben auf der Lünette, hat wurden dabei stets beibehalten. So auch bei der jüngsten Neuheit aus der Linie Santos-Dumont mit einem modernen grünen Zifferblatt. Die Santos de Cartier verbindet Edelstahlgehäuse und Edelstahlband mit einem Automatikwerk. Die Aufzugskrone ist mit einem facettierten synthetischen blauen Spinell besetzt, was ebenfalls ein gestalterisches Kennzeichen von Cartier ist. Ganz modern ist die Möglichkeit, das Edelstahlband dank des Armbandwechselsystems „QuickSwitch“ unkompliziert selbst mit einem Lederarmband zu tauschen. Das große Modell der Santos de Cartier (mit Datumsanzeige) kostet mit einem zusätzlichen Lederarmband 8300 Euro; alternativ ist die Uhr auch in einer Medium-Größe für 7600 Euro (mit Wechselarmband) erhältlich. (Spannend: Timothée Chalamet trägt eine von "Dune" inspirierte Cartier-Halskette – die er selbst designt hat)

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#2 Breitling: Klassiker für kühle Rechner

Eines gleich mal vorneweg: Der Modellname der berühmten Navitimer von Breitling geht auf das Wort „Navigation“ zurück und wird auch so ausgesprochen – mit der Navy hat das nichts zu tun. Mit diesem Wissen können Sie beim nächsten Uhrengespräch punkten und mehr über eine der Technik-Ikonen des 20. Jahrhunderts berichten, die 1952 ihre Premiere hatte. Seither hat sie viele Veränderungen erfahren und ist heute ein Bestseller, in dem ein hauseigenes Manufakturwerk arbeitet. Der Ursprung dieser Kult-Uhr geht auf die Idee zurück, eine Pilotenuhr zu schaffen, die viele Funktionen von Instrumenten übernehmen kann. Denn dank der drehbaren Lünette und logarithmischer Skalen auf dem Zifferblatt können gewisse flugspezifische Berechnungen auf einfache Art durchgeführt werden. Zum Beispiel kann man je nach Modell relativ unkompliziert Geschwindigkeit, Benzinverbrauch, Steig- oder Sinkflugraten ermitteln. Doch nicht nur deshalb wurde die Uhr zum Kult – auch ihre markante Optik machte sie bei Uhrenliebhabern beliebt. Die jüngste Version ist der Navitimer B01 Chronograph 46 mit einem 46 Millimeter großen Rotgoldgehäuse und trendigem grünem Zifferblatt. Das Modell ist mit dem Manufakturkaliber Breitling 01 ausgestattet, das über einen Automatikaufzug verfügt. Der Preis: 19.900 Euro. (Dazu passend: Breitling Chronomat B01 42 Super Bowl LVIII: Eine Hommage an amerikanische Superlative)

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#3 Rolex: Zeit für Kosmopoliten

Die GMT-Master gehört zu den beliebten Uhren von Rolex und hat fast 70 Jahre Geschichte vorzuweisen. In den 1950er Jahren bestellte die Fluggesellschaft Pan Am bei Rolex eine Uhr mit schwarzem Zifferblatt, die die Standardzeit nach UTC, der koordinierten Weltzeit, mit einem Extrazeiger im 24-Stunden-Format angeben sollte. Denn die UTC ist Standard im internationalen Flugverkehr. Unter der Bezeichnung GMT-Master wurde die Uhr nach ihrer Lancierung 1955 zum Favoriten von Piloten; sogar die Testpiloten der Concorde trugen diesen Zeitmesser am Handgelenk. Das Modell hat seinen Charakter bis heute bewahrt, wurde aber optisch behutsam modernisiert und – wie bei Rolex üblich – technisch kontinuierlich verbessert. Heute schätzen auch Vielreisende den Komfort des zusätzlichen 24-Stundenzeigers. Als GMT-Master II findet sich das Modell in verschiedenen Versionen in der Kollektion. Highlight ist die Variante in Edelstahl Oystersteel mit Gelbgold, schwarzem Zifferblatt, zweifarbiger Cerachrom-Lünette in grauer und schwarzer Keramik sowie mit klassischem Jubilee-Armband. Das Modell ist mit dem Rolex Manufakturwerk 3285 mit Automatikaufzug ausgestattet. Der Listenpreis dieser GMT-Master II beträgt 17.050 Euro. (Interessant: Rolex Alternative: Diese 9 Modelle sollten Sie kennen)

& #4 Junghans: Made in Germany

Die Verbindung der deutschen Uhrenmarke zur Luftfahrt reicht weit zurück: Schon vor mehr als hundert Jahren fertigte man in Schramberg Borduhren für Zeppelin-Luftschiffe, später dann Borduhren für das Armaturenbrett in Flugzeugen. Besonders bekannt wurde die Verbindung zur Fliegerei nach dem Zweiten Weltkrieg, als Junghans in den 1950er Jahren einen Flieger-Chronographen für die Bundeswehr baute. Charakteristisch für das Modell sind zwölf Hohlkehlen auf der Lünette. Der Bundeswehr-Chronograph wurde bis Mitte der 1960er Jahre hergestellt. 2016 kehrte das Modell als Meister Pilot Chronoscope in Edelstahl in die Kollektion zurück. Seither gibt es immer wieder neue Varianten der Uhr und neben Chronographen auch die 3-Zeiger-Uhr Pilot Automatic mit Edelstahlgehäuse oder ganz in Schwarz. Das Datumsfenster dieses Modells soll an die Form von Bordanzeigen erinnern, besonders große Ziffern zitieren die Funktionalität früherer Fliegeruhren. Eine Besonderheit ist das historische Logo von Junghans auf dem Zifferblatt, das auf die frühe Verbindung zur Luftfahrt verweisen soll. Pilot Automatic hat ein 43,3 Millimeter großes Gehäuse und ist mit einem Automatikwerk ausgestattet. Mit Edelstahlgehäuse kommt die Uhr auf einen Preis von 1990 Euro, ganz in Schwarz mit DLC-Beschichtung kostet das Modell 2090 Euro. (Lesen Sie auch: Junghans’ neuer Telemeter Edition JF ist ein Klassiker mit besonderer Funktion)

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#5 Hanhart: Im Flug zurück

Hanhart ist schon lange ein Spezialist für das Anhalten der Zeit: Vor über 140 Jahren gegründet, war das Unternehmen ab den 1920er Jahren mit einer vergleichsweise günstigen Stoppuhr überaus erfolgreich. Es folgten Taschen- und Armbanduhren, schließlich zuverlässige Chronographen. Der erste Eindrücker-Chronograph von Hanhart wurde während des Zweiten Weltkriegs von der deutschen Luftwaffe und Kriegsmarine benutzt, auch die Zweidrücker-Modelle waren als Fliegeruhren beliebt. Daran knüpfte man ab Ende der 1940er Jahre an und startete wieder mit der Produktion von Fliegeruhren. Zu Beginn der Bundeswehr war Hanhart der einzige Uhrenlieferant der Truppe. Es ist also ein reiches Erbe, auf das man zurückblickt und an das der Vintage-Charakter neuer Uhren bis heute erinnert. Etwa beim Modell 417 ES 1954 Flyback Reverse Panda 39 – ein Flyback-Chronograph, dessen Werk von Hand aufgezogen wird. Ein hochwertiges Detail des Werks ist ein Schaltrad – die Komponente ist für die Steuerung des Chronographen zuständig und gilt als besonders anspruchsvoll. Wie der Name „Reverse Panda“ sagt, ist das Zifferblatt schwarz mit weißen Totalisatoren – im Gegensatz zum Modell 417 ES 1954 Flyback Panda 39. Dieses hat ein klassisches „Panda“-Zifferblatt in Weiß mit schwarzen Totalisatoren. Beide Modelle sind baugleich und haben ein 39 Millimeter großes Edelstahlgehäuse, das an einem Lederarmband getragen wird. Der Preis für beide Versionen beträgt jeweils 2390 Euro.

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#6 IWC: Experte für Abgehobenes

Auch IWC gehört zu den Spezialisten in Sachen Fliegeruhren mit langjähriger Erfahrung: Beobachtungs- und Navigationsuhren sowie Spezialuhren für Piloten gehörten bereits in den frühen Jahren der Luftfahrt zu den Produkten des Uhrenherstellers. Klassischerweise standen seitdem die Präzision des Uhrwerks sowie die klare Ablesbarkeit im Mittelpunkt. Zur berühmtesten Fliegeruhr aus Schaffhausen wurde die 1948 konzipierte Mark 11, die heute in der Kollektion Pilot’s Watches fortbesteht. Diese Kollektion umfasst alle IWC-Modelle, die auf die Historie der Fliegeruhren zurückgehen. Die jüngste Erweiterung ist das Sondermodell Pilot’s Watch Performance Chronograph 41 AMG, das dem Motorsport-Partner AMG gewidmet ist. Gehäuse und Armband des Modells sind aus Titan gefertigt, im Inneren arbeitet ein IWC-Manufakturwerk mit Automatikaufzug. Der Preis beträgt 12.700 Euro. (Dazu passend: IWC startet mit einem dunkelroten Portugieser Chronograph ins chinesische Jahr des Drachen)

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#7 Sinn: Nostalgische Details

Die Modellreihe 103 von Sinn Spezialuhren umfasst jene Zeitmesser, die Historie und Expertise der Marke aus Frankfurt am besten repräsentieren – Fliegerchronographen. Seit Mitte der 1960 Jahre werden sie immer wieder neu aufgelegt. Nun wird die Geschichte mit dem Modell 103 St Ty Hd fortgeschrieben, das sich besonders nostalgisch gibt. Die Uhr ist mit einem Handaufzugswerk ausgestattet, das auch für die klassische Tricompax-Chronographenanzeige auf dem Zifferblatt sorgt: Dort stehen sich der 30-Minuten-Zähler bei 3 Uhr, 12-Stunden-Zähler bei 6 Uhr und die kleine Sekunde bei 9 Uhr. Die Mechanik ist nicht die einzige Reminiszenz an die Vergangenheit: Daran erinnert zudem die Ausstattung mit schlagfestem Acrylglas. Weitere Kennzeichen: Ein 41 Millimeter großes Edelstahlgehäuse, ein Fliegerdrehring als Lünette sowie eine Tachymeterskala auf dem Zifferblatt. Der Chronograph ist auf 1000 Exemplare limitiert und kostet 2590 Euro.

& #8 Longines: Nostalgie und Moderne

Für Longines ist dieses Modell aus den 1930er Jahren der Inbegriff der Fliegeruhr: Nun kehrt Pilot Majetek als Neuheit zurück und verbindet Nostalgie mit modernen Ansprüchen in Bezug auf Ästhetik und Technik. Dafür wurden auch die Proportionen der Uhr überarbeitet, die nun einen Gehäusedurchmesser von 43 Millimetern aufweist. Unverkennbar sind das kissenförmige Gehäuse sowie die geriffelte Drehlünette, mit der sich die innenliegende Dreiecksmarkierung bewegen lässt. Unter dem mattschwarzen Zifferblatt arbeitet ein Automatikkaliber von ETA, das exklusiv bei Longines zum Einsatz kommt und über diverse Extras verfügt. Dazu gehören eine magnetresistente Siliziumspiralfeder sowie eine Gangreserve von 72 Stunden. Das Uhrwerk ist als Chronometer zertifiziert. Die Uhr wird mit Lederarmband- oder Nato-Armband aus recycelten Kunststofffasern angeboten und kostet ab 4100 Euro. (GQ empfiehlt: Die Longines Flagship Heritage "Year of The Dragon" ist ein Meisterwerk der Uhrmacherkunst)

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#9 Tutima Glashütte: Transformation in die Gegenwart

Fliegeruhren von Tutima Glashütte besitzen eine Geschichte, die weit zurückgeht. Die Tutima-Pilotenuhren der 1940er Jahre punkteten bei Fliegern mit ihrer Zuverlässigkeit, Präzision und guten Ablesbarkeit. Diese Tugenden bewahrt auch die neueste Version der Pilotenuhr, der Grand Flieger Airport Chronograph. Die Neuheit hat ihren Auftritt in der Trendfarbe Grün; selbst die Keramiklünette ist in Military Green gehalten, so die offizielle Bezeichnung der Farbe. Ebenso aktuell sind die Gehäusegröße von 41 Millimetern und das robuste Gewebeband in Grün. Auf dem Zifferblatt fallen die Anzeige von Datum und Wochentag ins Auge, auffällig gestaltet ist auch der Stundenzähler des Chronographen bei 6 Uhr: Bis zu zwölf Stunden – in Rot gehalten – können hier gezählt werden. Bei 12 Uhr befindet sich der 30-Minuten-Zähler des Chronographen, bei 9 Uhr steht die kleine Sekunde. Die neue Variante des modernen Fliegerchronographen, ausgestattet mit einem mechanischen Automatikwerk, kostet 3600 Euro.

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