GRENZCHAOS DURCH NEUE EU-REGELN DROHT - BRITISCHE URLAUBER KöNNTEN INS STAU-DESASTER GERATEN

Neue EU-Grenzregeln könnten für Chaos bei britischen Urlaubern sorgen, die im Herbst über den Ärmelkanal reisen.

Neue Grenzregeln der Europäischen Union könnten nach Informationen für erhebliche Verzögerungen und Chaos für britische Urlauber sorgen, die im Herbst über den Ärmelkanal reisen wollen. Das berichtet die britische Tageszeitung „The Telegraph“.

Neue EU-Vorschriften könnten zu langen Wartezeiten führen

Laut den neuen Vorschriften müssten Reisende, die mit der Fähre in Dover abfahren oder die Eurostar- oder Eurotunnel-Züge nutzen, ihre Fingerabdrücke abgeben und ein Gesichtsfoto machen lassen, bevor sie abreisen. Diese Maßnahme könnte zu stundenlangen Verzögerungen führen, da die Grenzanlagen unter der Last zusammenbrechen könnten.

Berechnungen aus Frankreich gehen davon aus, dass die Bearbeitungszeit für ein Auto mit einer vierköpfigen Familie in Dover von weniger als 60 Sekunden auf bis zu sieben Minuten ansteigen könnte.

Der Stadtrat von Ashford in der Grafschaft Kent warnte gar vor einem „realistischen Worst-Case-Szenario“ mit bis zu 14-stündigen Verzögerungen im Hafen.

EES-Einführung im Oktober könnte Einfluss auf britische Wahlen haben

Das sogenannte Ein-/Ausreisesystem (EES) soll am 6. Oktober in Betrieb genommen werden. Damit spielt es dem „Telegraph“ zufolge womöglich eine Schlüsselrolle für die noch nicht terminierten, aber möglicherweise eben im Herbst stattfinden allgemeinen Wahlen in Großbritannien.

Im entsprechenden Wahlkampf könnten dann Nachrichten über kilometerlanges Verkehrschaos und Warteschlangen um den Ärmelkanal und den Bahnhof St. Pancras die Schlagzeilen dominieren.

Technische und datenschutzrechtliche Bedenken verzögerten System-Start

Das EES war ursprünglich für die Einführung im Jahr 2022 im gesamten grenzfreien Schengen-Raum vorgesehen, wurde jedoch mehrmals aufgrund von Bedenken hinsichtlich technischer Herausforderungen und Datenschutzfragen verschoben.

Der neueste Starttermin wurde gewählt, um eine Störung der Reisefreiheit während der Pariser Olympischen Spiele im Juli und August zu vermeiden.

Britische Politikerin fordern reibungslose Umsetzung

Die Abgeordnete von Dover, Natalie Elphicke, hat die britische Regierung aufgefordert, die reibungslose Einführung des EES zur Priorität zu machen. Sie warnte, dass die EU die regulatorischen und gesetzlichen Anforderungen noch nicht vollständig offengelegt habe.

Das System soll jede visafreie Ein- und Ausreise aus Nicht-EU-Ländern registrieren und verfolgen. Damit würde es das seit dem Brexit für Briten obligatorische Scannen und Stempeln von Pässen ersetzen.

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