KOSTEN VERDREIFACHT - RENTNER SAUER! HOTEL STORNIERT BILLIG-URLAUB IN PARIS – UND VERLANGT HORRENDEN PREIS

Claudia und Bernd Steiner wollten während der Olympischen Sommerspiele nach Paris. Sie hatten rechtzeitig für Oktober 2023 ein Hotel für schlappe 60 Euro pro Nacht gebucht. Doch vor ein paar Tagen stornierte das Hotel die Buchung. Und verlangt nun fast das Dreifache. Doch ist das überhaupt erlaubt? FOCUS online gibt Antworten.

Das Rentnerehepaar aus München wollte die deutschen Sportler während Olympia 2024 in Parishautnah erleben. Denn die Eheleute schauen die Olympischen Sommerspiele, seitdem sie denken können. „Als die Sommerspiele in Athen waren, wollten wir dorthin, aber das klappte nicht, weil unsere Tochter damals unseren ersten Enkel auf die Welt brachte“, sagt Bernd Steiner im Gespräch mit FOCUS online. Als Paris den Zuschlag für die Sommerspiele im Jahr 2024 erhielt, war die Vorfreude groß. „Wir hatten beschlossen, dorthin zu fahren und hatten rechtzeitig ein gutes Hotel gefunden“, berichtet der 71-Jährige.

„Wir haben uns sehr auf Paris gefreut“, ergänzt Claudia Steiner. Knapp 3000 Euro wollten sie für den Urlaub ausgeben. Zehn Tage in der Stadt der Liebe sollte es werden. „Wir waren noch nie dort“, sagt ihr Ehemann. Doch die Vorfreude währte nicht lange, denn das Hotel stornierte ihre Buchung wenige Monate vor der Anreise und forderte plötzlich das Dreifache des ursprünglich vereinbarten Preises - zu deutlich schlechteren Konditionen.

„Wir hatten für 60 Euro die Nacht gebucht, doch dann hieß es, wir sollten 150 Euro bezahlen. Zudem war jetzt kein Parkplatz und auch kein Frühstück mehr dabei.“ Steiner rief beim Hotel an, dort erklärte man ihm, dass die Preise nicht mehr die Kosten des Hotels decken würden. Zudem habe das Hotel die Preise wegen der hohen Nachfrage anpassen müssen.

Es ist kein Einzelfall, wie das Europäische Verbraucherzentrum (EVZ) berichtet.

Hotels stornieren Buchungen wegen hoher Nachfrage

„Seit Beginn des Jahres stellen die Juristen des EVZ fest, dass Zimmerreservierungen für die Olympischen Sommerspiele von Hoteliers geändert oder gar storniert werden“, sagt die Behörde. Die Hoteliers würden dabei allerdings gegen geltendes französisches Recht verstoßen.

Preiserhöhungen sind nur mit Zustimmung des Gastes möglich, Stornierungen nur bei Vorliegen eines triftigen Grundes. Besonders häufig werden Preisirrtümer, ungültige Zahlungen oder technische Fehler im Buchungssystem angeführt. Diese sind jedoch nicht stichhaltig und oft rechtswidrig. In Frankreich ist außerdem eine Preiserhöhung nach der Buchung nur mit Zustimmung des Verbrauchers zulässig.

FOCUS online rät: Lehnt der Gast die Preiserhöhung ab, darf das Hotel nicht einfach die Buchung stornieren. Eine Stornierung bedarf eines triftigen Grundes - zum Beispiel Schäden, kurzfristiger Schließung oder auch Sicherheitsmängel. Verbraucherschützer raten Gästen, stets nach dem Grund für die Stornierung zu fragen - im Idealfall schriftlich. Ist der Grund unhaltbar, können Gäste eine Entschädigung beim Hotel geltend machen. Dazu müssen sich Betroffene aber einen Rechtsbeistand in Frankreich suchen. Die Erfolgsaussichten sind gut, wenn Reisende wegen einer grundlosen Stornierung in ein wesentlich teureres Hotel umziehen mussten.

Hotel muss Geld zwingend zurückbezahlen

Unabhängig von der Begründung einer Stornierung ist das Hotel laut EVZ verpflichtet, den bereits gezahlten Betrag zurückzuerstatten. Wenn allerdings der Gast selbst storniert, gibt es nicht unbedingt eine Rückerstattung. Dies hängt von den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) des Hotels ab.

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