REISEANBIETER GIBT AUF: DEUTSCHER DISCOUNTER ZIEHT SICH AUS TOURISTIK ZURüCK

Deutschlands Reisebranche ist unübersichtlich, divers und riesengroß. Rund 87 Milliarden Euro gaben die Bundesbürger laut einer Erhebung der "Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen" allein im letzten Jahr für Urlaubsreisen aus. Kein Wunder, dass das Netz vor Reiseanbietern, Vermittlungsplattform und Vergleichsportalen nur so wimmelt.

Selbst fachfremde Marken mit internationaler Strahlkraft wollen etwas vom Kuchen abhaben und steigen in den Markt ein. Das Ergebnis sind Töchterfirmen wie Galeria Reisen, Aldi Reisen oder Lidl Reisen. Geht das Geschäft mit der Touristik in die Hose, schreiben die Wirtschaftsgiganten die Schulden ab und stoßen das Tochterunternehmen ab.

Lidl Reisen streicht Angebot: Reiseanbieter insolvent

Genau das scheint auf den Reiseanbieter Lidl Reisen zuzutreffen. Wie zunächst das Fachjournal "FVW" bekannt gab, soll sich der Einzelhandelsriese aus Baden-Württemberg am Ende des Jahres aus der Branche in Deutschland zurückziehen. Das Online-Medium bezieht sich auf Informationen, die Partner des Anbieters direkt vom Konzern erhielten.

Die Plattform war 2006 von der Konzernleitung aus der Taufe gehoben worden. Nach zwischenzeitlichen Höhenflügen erweiterte Lidl Reisen sogar das Geschäftsfeld und stieg in die Veranstaltungsvermittlung ein. Seit der Anfangsphase der Corona-Pandemie zog sich das Unternehmen dann wieder aufs Kerngeschäft zurück.

Nun geht Lidl Reisen offenbar die Luft aus. Grund dafür könnte die Insolvenz des vormalig engen Kooperationspartners Big Xtra sein. Die Tochter von Europas drittgrößtem Reiseveranstalters FTI ist Opfer der plötzlichen Pleite des traditionsreichen Mutterkonzerns. Für die Reisevermittlung des milliardenschweren Discounters brach mit dem überraschenden Aus ein langjähriger Geschäftspartner weg.

Lidl Reisen stellt zum Jahresende den Betrieb ein

Auf Nachfrage des schweizerischen Reisefachmagazins "Travelnews" wollte die Geschäftsführung von Mutterkonzern Lidl keine Aussage zum Stand der Abwicklung tätigen. Dass Lidl das Ende des zuletzt schwächelnden Geschäfts nicht dementiert, scheint die Nachricht über den Rückzug zu bestätigen.

Ob der Rückzug auch das Angebot für die Nachbarländer gilt, ist dagegen noch völlig unklar. Lidl bietet Reisen auch in der Schweiz und in Österreich an.

Urlaub 2024: Online-Reiseportale bei Stiftung Warentest – Sieger hat einen Haken

Lidl Reisen war bei Urlauber:innen zuletzt in Ungnade gefallen. Die Stiftung Warentest gab dem Unternehmen im Dezember 2023 lediglich die Note 3,3. Nur zwei Anbieter schlossen schlechter ab. Grund dafür: Oft zeigte die Plattform Reisen an, die sich beim Klicken als inexistent erwiesen oder viel höhere Preise hatten als suggeriert.

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